
Das Blau des Sommerhimmels am Meer
Zur Farbenwelt:
EMit den steigenden Temperaturen und dem höheren Stand der Sonne
im Sommer verändert sich das Licht und mit ihr die Natur auf der
Erde. Der Himmel scheint zu glänzen und zu strahlen. Sein Blau und
Weiß werden intensiver. Dazwischen das Goldgelb der Sonne teilt
die Himmelsluft in Schichten. Die Wolken sind höher aufgetürmt.
Ganz besonders am Meer beeindruckt die Weite der vor uns liegenden
Welt. Auf einer Düne stehend, scheinen vor den Augen des Menschen
die Farben des Sandes, des Wassers auf der Erde mit der Luft und
den Wassertropfen des Himmels ineinander zu fließen. Die Farben
sind deutlich abgegrenzt und bilden doch eine Einheit.
Wir Menschen
fühlen uns bei Sonnenschein beschwingter. Vieles geht leichter von
der Hand, wenn der Himmel sich blau über uns wölbt. Wir werden wagemutiger,
wir fühlen uns stark. Das macht die Sonne, die mit ihren Strahlen
auch die Produktion von Glückshormonen im Körper des Menschen anregt.
Wenn kleine Kinder die Sonne malen, werden sie instinktiv immer
Gelb wählen. In der Regel gibt es in den Tuschkästen der Schüler
kein Gold, sonst würde oft auch diese Farbe zur Darstellung der
Sonne genommen werden.
Das Licht, die Sonne und das Gold besitzen
eine gemeinsame Eigenschaft. Es ist die ungewöhnliche Strahlkraft,
die die Menschen seit Urzeiten faszinierte und bis heute inspiriert.
In den Spektralbereichen des Lichtes liegt Gold im blauen Bereich
vor Ultraviolett. Aus diesem Grunde erstrahlt sein metallischer
Glanz für das menschliche Auge als Komplementärfarbe Gelb.
Zur Technik:
Auch dieses Bild des Monats ist wieder ein kleines Blatt, denn
es ist genau wie das Mai-Bild nur 14,7 cm breit und 10,4 cm hoch
und es entstand auch wieder auf einer ganz normalen weißen Karteikarte
in Marmoriertechnik. Um diese sichtbaren Streifen auf das Bild zu
bekommen, wird das Papier zuerst auf die Farbfläche ganz kurz gelegt
und sozusagen beim Ablegen auf die Wasseroberfläche gedreht und
getaucht. Die Zusammenballungen von schwärzlichem Blau auf der linken
Seite entstehen dadurch, dass ich entgegen der traditionellen Marmoriertechnik
die Farbreste des vorher durchgeführten Färbens eines anderen Papierbogens
nicht entfernte, sondern im Wasser beließ.
Ähnlich wie bei den anderen Monatsbildern habe ich auch für dieses
kleine Bild alle in der Marmoriertechnik möglichen Färbeschritte
gleichzeitig bzw. nacheinander angewandt. Nach dem Aufbringen der
Farbe auf die Wasseroberfläche habe ich das Papier sowohl auf die
flüssige Farbe gelegt, es aber getaucht, wobei ich dabei die Farbe
mit dem Papier zusammengeschoben habe. Dadurch sind beispielsweise
die intensiv dunkelblauen Streifen im Himmel entstanden. Auch diesmal
ist es ein ganz kleines Blatt, denn es ist auch auf einer Karteikarte
entstanden. Format des Blattes 14,5 cm breit und 6,5 cm hoch.
In diesem Falle gibt es aber eine Besonderheit. Im Arbeitsprozess
entstanden die oberen und unteren Teile des Bildes nämlich separat.
Ich fertigte den Strand mit der Meeresbucht sowie den dunkelblauen
Sommerhimmel auf zwei Karten, die ich erst nach dem Trocknen durch
Collagieren zu einem Motiv vereinigte. Ich wollte bei diesem Bild
den Blick festhalten, den man beim Laufen durch die Dünen auf das
Meer und den sich darüber ausbreitenden Himmel hat. Das gelang mir
nicht beim Färben eines einzelnen Papieres. Darum entschloss ich
mich zu einer Collage. Die unteren bzw. oberen Wölbungen des Himmels
sind beim Marmorieren entstanden. Ich bin beim Ausschneiden diesen
Linien nur gefolgt.
Sie finden hier zwei Varianten dieser Collage.
Da ich mit der ersten Variante der Collage (geschwungene Himmelslinie
nach unten) nicht ganz zufrieden war, trennte ich die beiden Teile
noch einmal, drehte den blauen Teil und klebte ihn mit den Wölbungen
nach oben an. Auch jetzt bin ich noch immer unentschlossen, welches
Motiv meinem Ziel am nächsten kommt. Bitte entscheiden Sie, was
Ihnen besser zur beschriebenen Stimmung passt!