Juli
Bild

Das Blau des Sommerhimmels am Meer

Zur Farbenwelt:

EMit den steigenden Temperaturen und dem höheren Stand der Sonne im Sommer verändert sich das Licht und mit ihr die Natur auf der Erde. Der Himmel scheint zu glänzen und zu strahlen. Sein Blau und Weiß werden intensiver. Dazwischen das Goldgelb der Sonne teilt die Himmelsluft in Schichten. Die Wolken sind höher aufgetürmt.
Ganz besonders am Meer beeindruckt die Weite der vor uns liegenden Welt. Auf einer Düne stehend, scheinen vor den Augen des Menschen die Farben des Sandes, des Wassers auf der Erde mit der Luft und den Wassertropfen des Himmels ineinander zu fließen. Die Farben sind deutlich abgegrenzt und bilden doch eine Einheit.
Wir Menschen fühlen uns bei Sonnenschein beschwingter. Vieles geht leichter von der Hand, wenn der Himmel sich blau über uns wölbt. Wir werden wagemutiger, wir fühlen uns stark. Das macht die Sonne, die mit ihren Strahlen auch die Produktion von Glückshormonen im Körper des Menschen anregt.
Wenn kleine Kinder die Sonne malen, werden sie instinktiv immer Gelb wählen. In der Regel gibt es in den Tuschkästen der Schüler kein Gold, sonst würde oft auch diese Farbe zur Darstellung der Sonne genommen werden.
Das Licht, die Sonne und das Gold besitzen eine gemeinsame Eigenschaft. Es ist die ungewöhnliche Strahlkraft, die die Menschen seit Urzeiten faszinierte und bis heute inspiriert. In den Spektralbereichen des Lichtes liegt Gold im blauen Bereich vor Ultraviolett. Aus diesem Grunde erstrahlt sein metallischer Glanz für das menschliche Auge als Komplementärfarbe Gelb.

Zur Technik:

Auch dieses Bild des Monats ist wieder ein kleines Blatt, denn es ist genau wie das Mai-Bild nur 14,7 cm breit und 10,4 cm hoch und es entstand auch wieder auf einer ganz normalen weißen Karteikarte in Marmoriertechnik. Um diese sichtbaren Streifen auf das Bild zu bekommen, wird das Papier zuerst auf die Farbfläche ganz kurz gelegt und sozusagen beim Ablegen auf die Wasseroberfläche gedreht und getaucht. Die Zusammenballungen von schwärzlichem Blau auf der linken Seite entstehen dadurch, dass ich entgegen der traditionellen Marmoriertechnik die Farbreste des vorher durchgeführten Färbens eines anderen Papierbogens nicht entfernte, sondern im Wasser beließ.
Ähnlich wie bei den anderen Monatsbildern habe ich auch für dieses kleine Bild alle in der Marmoriertechnik möglichen Färbeschritte gleichzeitig bzw. nacheinander angewandt. Nach dem Aufbringen der Farbe auf die Wasseroberfläche habe ich das Papier sowohl auf die flüssige Farbe gelegt, es aber getaucht, wobei ich dabei die Farbe mit dem Papier zusammengeschoben habe. Dadurch sind beispielsweise die intensiv dunkelblauen Streifen im Himmel entstanden. Auch diesmal ist es ein ganz kleines Blatt, denn es ist auch auf einer Karteikarte entstanden. Format des Blattes 14,5 cm breit und 6,5 cm hoch.
In diesem Falle gibt es aber eine Besonderheit. Im Arbeitsprozess entstanden die oberen und unteren Teile des Bildes nämlich separat. Ich fertigte den Strand mit der Meeresbucht sowie den dunkelblauen Sommerhimmel auf zwei Karten, die ich erst nach dem Trocknen durch Collagieren zu einem Motiv vereinigte. Ich wollte bei diesem Bild den Blick festhalten, den man beim Laufen durch die Dünen auf das Meer und den sich darüber ausbreitenden Himmel hat. Das gelang mir nicht beim Färben eines einzelnen Papieres. Darum entschloss ich mich zu einer Collage. Die unteren bzw. oberen Wölbungen des Himmels sind beim Marmorieren entstanden. Ich bin beim Ausschneiden diesen Linien nur gefolgt.
Sie finden hier zwei Varianten dieser Collage. Da ich mit der ersten Variante der Collage (geschwungene Himmelslinie nach unten) nicht ganz zufrieden war, trennte ich die beiden Teile noch einmal, drehte den blauen Teil und klebte ihn mit den Wölbungen nach oben an. Auch jetzt bin ich noch immer unentschlossen, welches Motiv meinem Ziel am nächsten kommt. Bitte entscheiden Sie, was Ihnen besser zur beschriebenen Stimmung passt!